Geschichtliches

Die Entstehung des „Hauses Freudenberg“ liegt im Dunkeln. Eine urkundliche Ersterwähnung datiert auf den 11.11.1388 mit der Bezeichnung „Slot“. Aufgrund neuzeitlicher Forschungen lässt sich das Entstehungsdatum auf das Ende des 13. Jahrhunderts festlegen. Dies wird auch durch die in den Fundamenten des Amtsschreiberhauses verwendeten Backsteinformen, die aus der Zeit um 1280 bis 1300 stammen, unterstützt.

Als Bauherr kann deshalb Graf Hildebold I. von Altbruchhausen angenommen werden.

1338 erwarben die Grafen von Hoya die Grafschaft Altbruchhausen und wurden somit die Landesherren in der Vogtei Freudenberg.

Eine überlieferte Baunotiz aus dem Bassumer Kopiar zum Jahre 1379 deutet wohl auf eine Renovierung bzw. Erweiterung der Burg durch den Hoyer Grafen Otto III. hin. Dieser  ließ hier auch Silberpfennige prägen. Aus seiner Zeit stammt dann wohl das „Verlies“.

Aus der Stiftsvogtei entwickelte sich das Amt Freudenberg. Dies umfasste 15 Dörfer und die Flecken Bassum, Loge und Freudenberg.

Weitere Landsherren nach den Grafen von Hoya waren die Landgrafen bzw. Kurfürsten von Hessen, die Könige von Hannover und die von Könige von Preußen.

Aus der Hand der hessischen Landgrafen erhielten die Grafen von Bentheim-Tecklenburg-Rheda das „Haus und Am Freudenberg“ als Leben.

1701 nahmen die Hessen Freudenberg wieder an sich und stellten es später unter die Rintelner Regierung seiner Schaumburger Nebenlande.

1808 wurde Freudenberg unter Napoleon dem Königreich Westfalen einverleibt.

1816 kam das Amt an Hannover und wurde 1866 mit dem ganzen Königreich preußisch.

Jahrhundertelang wurde das Haus als Sitz von Pfandinhabern und Drosten genutzt. Diese waren Gerichtsherren und Verwalter des Amtes Freudenberg in einer Person. Die Nutzung als Amtshaus blieb bis zur Trennung von Verwaltung und Rechtsprechung 1852 erhalten. Das Amt Freudenberg wurde 1885 auf die Kreise Syke und Sulingen aufgeteilt. Das seit 1852 existierende Amtsgericht  wurde 1879 nach Bassum verlegt. Die Funktion als Dienst- und Gerichtsgebäude des „Hauses Freudenberg“ ging damit verloren. Als Dienstwohnung für den Bassumer Amtsrichter fand es noch  bis 1966 Verwendung.

Der Name Freudenberg setzt sich aus dem Grundwort “–berg“ und dem mittelnieder-/hochdeutschen Bestimmungswort “vroude, vreude, fröwede“ (= Freude. Fröhlichkeit) zusammen. „-berg“ steht im Mittelniederdeutschen für Burg, insbesondere für Turmhügelburg.

In Urkunden taucht nie der Name „Burg“ auf. Immer ist von „Slot“ oder „unserem festen Haus“ die Rede. Erst der Volksmund hat den Begriff „Freudenburg“ geprägt.

Die heutige Situation

Seit Anfang 1993 beherbergt das historische „Haus Freudenberg“ die Tagungs- und Seminarstätte „Freudenburg“ des Landkreises Diepholz. Sie entstand in den Jahren 1990/92 durch Restaurierung zweier Gebäude des alten Amtssitzes, des Amtshauses aus der Zeit um 1710 und der Amtsschreiberei aus dem 16. Jahrhundert. Die Gebäude befinden sich innerhalb der historischen Befestigungen (Wall und Graben) des „Hauses Freudenberg.“

Weitere Informationen über das Seminar- und Tagungshaus Freudenburg erhalten Sie hier: http://www.freudenburg-bassum.de/

Östlich des Hofes ist von der mittelalterlichen Feste noch die backsteingotische Amtsstube („Verlies“) aus dem 14. Jahrhundert erhalten. Dieses „Verlies“ und ein vor der Amtsschreiberei neu errichteter kleiner Fachwerkbau, die „Heimatstube“, werden vom Kultur- und Heimatverein Bassum e.V. genutzt.

Außerhalb des Burggrabens liegt rechts von der Zufahrt der alte Fachwerkbau des Vorwerks. Dieser wurde in den Jahren 2008/2009 umfassend restauriert. In dem Gebäude befindet sich jetzt ein großer Seminar- und Veranstaltungsraum sowie weitere Gästezimmer. Eine alte Durchfahrtscheune (gestiftet vom Kultur- und Heimatverein) – ebenfalls mit Gästezimmern ausgestattet –   sowie ein neu errichtetes Sanitärgebäude ergänzen das Ensembel.

Das gesamte Gelände wurde 1967 durch die Stadt Bassum zu einem Park umgewandelt.