Das Amtsstubengebäude – auch als Verlies bezeichnet – ist das wohl älteste Gebäude auf dem Gelände.

Die Fundamente sind aus Feldsteinen gemauert und die Mauer bis zur Erdgeschoßhöhe aus Ziegelsteinen in einem Klosterformat, dass bis ins vierzehnte Jahrhundert verwendet wurde.

Aufgrund der Gründung und der auch rückwärtig noch erkennbaren zweiten Ein-/Ausfahrt könnte das Gebäude ein alter Wehrturm gewesen sein.

In dem Gebäude befanden sich u. a. das Büro des Amtmannes, Gefängniszellen, sowie ein Wasch- und Backraum. Die obererdigen Aufbauten wurden etwa zur gleichen Zeit wie das Amtshaus um 1730 erneuert.

Dieses Gebäude wurde 1937 vom damaligen Baumeister Friedrich Sudmann abgerissen, da es total baufällig war. Der Keller wurde zugeschüttet, die Erdgeschoßmauern stehen gelassen, soweit sie einsturzsicher waren. Vorher wurde der Ist-Zustand in Zeichnungen festgehalten; da befand sich nördlich noch ein hölzerner Anbau gleicher Art und Höhe mit Schweinestall und Holzlagerraum. Auf dem Dachboden wurde das Zinskorn gelagert. An der südlichen Seite befand sich ein Backofen. Dessen Befeuerungsöffnung ist von innen noch zu erkennen. Vorhandene Handfesseln mit Trageklotz sowie eine eiserne Haube gingen an das Museum Nienburg. Weitere Gegenstände, wie Uhr, Glocke, Plattenöfen, wurden dem Heimatmuseum Diepholz übergeben.

1982 begann die Stadt mit der Wiederherstellung des Gebäudes. Nach der Fertigstellung wurde es dem Kultur- und Heimatverein e.V. zur Nutzung überlassen.

Im Zeitraum 2018 bis 2022 wurde das Verlies vom Kultur- und Heimatverein e.V. komplett neu gestaltet und saniert. Es wurde eine neue Gasheizung installiert und die Dämmung des Gebäudes wurde verbessert. Im Keller des Verlieses wurde eine Kaffeeküche installiert. Im Jahre 2022 konnte die komplett neugestaltete Dauerasusstellung zur Geschichte und Entwicklung der Stadt Bassum im Obergeschoß des Gebäudes eröffnet werden. Das Erdgeschoß wurde mit neuen Sitzmöbeln und Tischen ausgestattet, so dass es jetzt auf verschiedenste Weise von anderen Vereinen und Gruppen für Vorträge, Lesungen, Workshops und vielerlei mehr genutzt werden kann. Besichtigungen und Führungen sind nach vorheriger Absprache möglich.